Die beiden deutschen Astronomen Titus und Bode stellten in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts folgende Regel auf (Titus-Bode-Gesetz):
Ausgehend von den Zahlen 4 und 7 ergibt sich durch jeweilige Addition der Abstände der vorherigen Zahlen nachstehende Zahlenfolge:
4 -
7 - 10
- 16 - 28 -
52 - 100 - 196
....
(3) (3) (6)
(12) (24) (48)
(96)
Setzt man den Radius der Erdbahn ( = 1 Astonomische Einheit = 1 AE) mit 10 gleich, entsprechen die anderen Zahlen den Bahnradien weiterer Planeten:
4 = Merkur
7 = Venus
16 = Mars
52 = Jupiter
100 = Saturn
Der 1781 entdeckte Uranus paßte dann ebenfalls
in dieses Schema.
Unklar blieb bis 1801 die Bedeutung der Zahl
28. In diesem Jahr entdeckte der Italiener Piazzi den Kleinplaneten Ceres
mit einem Durchmesser von ca. 1000 km.
Inzwischen hat man mehr als 10.000 (!) weitere
Kleinplaneten entdeckt, die zwischen Mars und Jupiter als sogenannter Asteroidengürtel
ihre Bahn ziehen.
Heutiger Stand der Forschung ist ,dass die Kleinplaneten Überreste aus der Entstehung unseres Planetensystems vor 4,6 Milliarden Jahren sind.
Trotz ihrer großen Entfernung von der Erde
haben sie offensichtlich in der Vergangenheit für die Entwicklung
des Lebens auf unserem Planeten eine große Rolle gespielt und werden
in Zukunft auch eine größere Rolle spielen als uns lieb sein
kann.
Die Bahnen der Kleinplaneten sind nämlich
alles andere als stabil. Gravitative Einflüsse des Riesenplaneten
Jupiter führen zu Bahnstörungen, die die Bahnen der Asteroiden
derart verändern, dass sie schließlich die Mars- oder sogar
die Erdbahn kreuzen. Letztere bezeichnet man als NEAS (Near Earth Asteroids)
und man hat bisher 900 von ihnen entdeckt.
NEAS sind potentielle Kandidaten für einen
Einschlag auf der Erde und die Auswirkungen sind je nach größe
des Asteroiden unterschiedlich:
kleinere NEAS (bis ca. 10 m Durchmesser) verglühen
mehr oder weniger spektakulär in der Atmosphäre; größere
(ca. 50 m Durchmesser) explodieren mit der Sprengkraft von mehreren Wasserstoffbomben
in der Atmosphäre und verursachen lokale Zerstörungen wie im
sibirischen Tunguska im Jahre 1908.
Ein Asteroid mit einem Durchmesser von 1 km kann
zu einer globalen Katastrophe ähnlich einem atomaren Winter führen:
Asche und Staub wird in die Atmosphäre geblasen und verteilt sich
rund um den Erdball; weniger Sonnenlicht erreicht die Erde mit katastrophalen
Wirkungen auf das Pflanzenwachstum und somit die Ernteerträge. Der
Teil der Weltbevölkerung, der den Einschlag überlebt hat, ist
widrigen Umständen ausgesetzt: monatelange Dunkelheit, kontinentweite
Waldbrände, sauerer Regen, riesige Flutwellen.
Düstere Aussichten, wenn uns Bruce Willis
dann nicht in letzter Minute vor dem Einschlag retten kann.